Informelle Kunst von Petra Breger in der Galerie im Kulmerhaus
Der Nachlaß von Petra Breger ist in der Galerie im Kulmerhaus zusehen.Die viel zu früh verstorbene Künstlerin ( 1944 - 2007 ) Petra Breger hinterließ großartige kleinere Papierarbeite in verschiedenen Techniken.
Petra Breger
1944 -2007
Biografie :
1944 in Bayrischzell geboren, lebte seit1976 in Feldafing am Starnberger See, 2007 in Feldafing verstorben
1978-1982 Freie Malschule Starnberg
1982-1988 Zeichenklassd von Völker Lerche, München
Ab 1990 besuchte sie Lehrgänge bei Prof. Stöhrer Malerei, Elvira Bach, Bernd Zimmer, Franz Hitzler, Markus Lüpertz, Peter Casagrande und andere.
Ab 1988 war sie bereit für Aussstellungsbeteiligungen bzw. Ausstellungen im Umland von München.
Der Begriff " Informel " geht auf die Prägung des in Paris lebenden Künstlers Tapies im Jahr 1952 zurück. Gemeint war damit eine Art Gegenposition zur Gegenständlichkeit, die wenn auch mit Verfremdungen, immer noch die Malerei beherrschte. Es sollte dem rein intuitiven Malvorgang Bahn gebrochen werden. In den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte sich das Informell auch in der deutschen Kunstszene stark durchgesetzt. Es konnte sich als reiner Farbenrausch zeigen, als eine Stille, medative Suche nach dem kosmischen Licht oder auch als eine abstrakteFiguration, in der sich jedoch Gewebestrukturen aus Natur spiegelten, die sie, jeweils zeichnerisch erfasst,mit malerischen in Balance hielten. Dies war der Weg auf dem sich die Künstlerin dem Informel annäherte.
Insgesamt vierzehn mal belegte Petra Breger bei hochrangigen Künstlern wie z.B. Elvira Bach, Walter Stöhrer, Markus Lüpertz und Peter Casagrande Meisterkurse an der Sommerakademie im Kloster Irsee. Da die Malerin Petra Breger keine klassische Studienzeit an einer Akademie durchlaufen hatte holte sie sich über viele Jahre hinweg bei exzellenten Künstlern das Rüstzeug für ihre Begegnung mit der Kunst. Was heißt, dass sie sich zunächst den klassisisch- handwerklichen Unterbau durch die Auseinandersetzung mit Form, Plastizität und Licht zuwandte worauf sie aufbauen konnte, als sie ihre Entwicklung langsam in die Abstraktion führt.
Der künstlerische Ausdruck Bregers bewegte sich dann mehr hin zur Reduktion grafischer Elemente. Zuletzt, vor ihrem plötzlichen und frühen Tod, hatte sie sich dem Holzschnitt zugewandt und in dieser Technik zu einer strikten Raumgliederung gefunden, in der jedoch das Ungesagte, Hintergründige mitschwingen durfte.
Dieser Faktor, des Präsent sein des Unsichtbaren, wie Paul Klee es in einem
berühmt gewordenen Satz formuliert hatte, ist auch ein Kennzeichen der Informels
von Petra Breger. Man sieht Verästelungen, Verdichtungen, Lineaturen, wie sie
möglicherweise in Makrofotos von Pflanzen sichtbar gemacht werden. Doch diese -
jeweils andere - Gliederung des Bildgrundes bleibt keinesfalls allein
bestimmend. Es gesellt sich eine subtile Farbigkeit der Strukturen hinzu, Braun
- und Blautöne von Erde und Himmel, seltener Rot und Gelb, noch weniger Grün,
dessen Übermächtigkeit in der Natur sie wohl nicht hereinnehmen musste. Was aber
schließlich die Atmosphäre und Ausstrahlung derArbeiten bestimmt, ist die nicht
explizit zur Schau gestellte, sondern in großer Ruhe hinzugesellte malerische
Behandlung des Hintergrundes. So gab Petra Breger dem männlichen Element der
grafischen Formen in ihren Bildern die selbstverständliche Einbettung in die
Weichheit des weiblichen Prinzips mit. Das Licht, das in ihnen enthalten ist,
kommt aus dem Hintergrund. Das ist es, was den Bildern der Malerin eine
Vollständigkeit mitgibt, die dem Betrachter ruhige Kontaktaufnahme und leichtes
Atmen erlaubt.
Text : Ingrid Zimmermann
Feuilleton - Redaktion
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